Kurz: Mit wenigen Ausnahmen: JA
Ausführlich: Grundsätzlich ist zwischen festen und losen Zahnspangen zu unterscheiden:
- Tauchen mit fester Zahnspangen (Brackets) >>
- Tauch mit losen Zahnspangen, Alignerschienen und losem Retainer >>
1. Tauchen mit fester Zahnspangen (Brackets):
Feste Zahnspangen (klassische Brackets ebenso wie Lingualspangen) bereiten beim Tauchen in der Regel keine grossen Probleme. Möglicherweise ist ein grösseres Mundstück am Atemregler notwendig, damit die Brackets darin Platz finden. Es wird empfohlen, ein Mundstück ohne Gaumensegel zu verwenden. Der Spangenträger sollte anfangs besonders vorsichtig sein, wenn er den Atemregler in den Mund einführt, auf das Mundstück beisst oder ihn wieder herausnimmt. Bei Unachtsamkeit können leicht Brackets, Ligaturen oder der Bogen beschädigt werden oder abfallen. Mit etwas Übung ist dies in 95% der Fälle nach kurzer Zeit kein Problem mehr.
Wenn Elastics (Gummizüge) getragen werden, sollten diese für die Dauer des Tauchgangs abgenommen werden.
Es wird empfohlen, mit einer frisch eingesetzten festen Zahnspange nicht zu tauchen. Solange noch nicht eine gewisse Eingewöhnung an die Brackets im Alltag stattgefunden hat, kann das Tauchen sehr schmerzhaft sein und die Mundschleimhäute unnötig zusätzlich reizen. Diese Eingewöhnungszeit an die neue Spange dauert in der Regel zwischen einer und fünf Wochen.
Auch nach der Eingewöhnungszeit können die Zähne nach jedem Kontrolltermin kurzzeitig wieder schmerzen. Z.B. nachdem ein Bogen gewechselt wurde. Daher ist es empfehlenswert, direkt nach einem Kontrolltermin keinen Tauchgang zu planen.
Vorbereitung vor dem Tauchen:
Wer mit seiner festen Zahnspange tauchen möchte, sollte zusätzlich zur Tauchausrüstung folgendes zum Tauchgang mitbringen:
Zu ganztägigen Tauchausfarten ist es ratsam, eine Salbe gegen Schmerzen und Entzündungen am Zahnfleisch mitzubringen. Z.B. Mundisal oder Kamistad.
Einige festsitzende kieferorthopädische Apparaturen können das Tauchen erschweren oder sogar unmöglich machen:
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Erschwerend sind:
(Es muss von Fall zu Fall individuell geprüft werden, ob das Tauchen möglich ist. Diese Liste ist nicht abschliessend.)
- manche Aufbisse (je nach Ausführung und Position)
- GNE (Gaumennahterweiterung, Dehnschrauben)
- Jones-Jig
- Lip Bumper
- LLA (Lingualbügel oder Unterzungenbügel)
- Pendlum
- TPA (Transpalatal Arch oder Gaumenbügel)
- Zungengitter
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Nicht selten unmöglich ist das Tauchen mit einer der folgenden kieferorthopädischen Apparaturen:
(Diese Liste ist nicht abschliessend.)
- BioBiteCorrector
- FMA (Functional Mandibular Advancer)
- Forsus-Feder
- Herbst-Scharnier
- Jasper-Jumper
- MALU-Apparatur
- SUS-Feder
2. Tauch mit losen Zahnspangen, Alignerschienen und losem Retainer:
Alle losen Zahnspangen und Alignerschienen (z.B. Invisalign, ClearCorrect oder Bettersmile) können für die Dauer des Tauchgangs abgelegt werden und bleiben an Land. Es gibt jedoch auch Jugendliche und Erwachsene, die mit einer eingesetzten losen Zahnspange oder Alignernschienen tauchen. Je nach Aufbau der Zahnspange kann dies problemlos möglich sein.
Träger von losen Zahnspangen und Alignerschienen sollten neben der Tauchausrüstung eine Aufbewahrungsbox für ihre Spange/Schienen mit zum Tauchplatz bringen.
WICHTIG:
Vorher Abklären was möglich ist:
Für feste, wie für lose Zahnspangen, lohnt es sich immer, sowohl mit den Kieferorthopäden als auch mit den Tauchlehrer oder Tauchguide zu besprechen, was machbar ist. Dies sollte man mehrere Tage vor dem Kurs, Tauchgang oder Schnuppertauchen tun. Am besten ist es, den Atemregler mit dem Mundstück, welches man nutzen möchte mitzubringen, damit leicht beurteilt werden kann, ob ein Problem auftreten könnte. So wohl zum Kieferorthopäden als auch zum Tauch-Profi sollte man den Atemregler mit dem Mundstück zur Begutachtung mitbringen.
Sowohl bei festen als auch bei losen Zahnspangen lohnt es sich immer, sowohl mit dem Kieferorthopäden als auch mit dem Tauchlehrer oder Tauchguide zu besprechen, was machbar ist. Dies sollte einige Tage vor dem Kurs, Tauchgang oder Schnuppertauchen geschehen. Sowohl zum Kieferorthopäden als auch zum Tauchprofi sollte den Atemregler mit dem Mundstück zur Begutachtung mitbringen.