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Taucher FAQ – Gerätetauchen

Caution Diver!Swiss Divers - Alles über das Tauchen in der SchweizVon Tauchschülern, Tauchern und Nicht-Tauchern werden immer wieder die gleichen Fragen gestellt. Deshalb haben wir hier einige der meist gestellten Fragen zum Gerätetauchen und die Antworten dazu, zusammengestellt:

Gerätetauchen:

Wie lange dauert ein Tauchgang?

Kurz: Kommt darauf an.


Ausführlich:Taucher im GBR Die Tauchzeit wird durch mehrere limitierende Faktoren bestimmt. Der wichtigste Faktor ist die Tauchtiefe. Weil der Druck mit zunehmender Tiefe steigt, erhöht sich die Stickstoff-Sättigung im Körpergewebe des Tauchers. Gleichzeitig steigt der Atemgasverbrauch aufgrund des höheren Drucks.

Genauer: Während eines Tauchgangs geht Stickstoff im Körpergewebe des Tauchers in Lösung. Wird die Stickstoffsättigung zu hoch, drohen ein Tiefenrausch und schliesslich eine Stickstoffnarkose, was unter Wasser den Tod bedeuten kann. Dies begrenzt einerseits die Tauchzeit direkt und hat andererseits zur Folge, dass der Aufstieg aus der Tiefe nicht beliebig schnell erfolgen kann, weil sonst der im Körpergewebe des Tauchers gelöste Stickstoff ausperlt. Ein zu schneller Aufstieg kann zur lebensbedrohlichen Dekompressionskrankheit führen. Die deshalb nötigen Dekompressionsstopps während des Aufstiegs verkürzen wiederum die Grundzeit.

Je grösser die mitgeführte Tauchflasche ist, desto länger reicht der Atemgasvorrat. Normalerweise tauchen Sporttaucher mit 12- oder 15-Liter-Flaschen.

Neben der Tauchtiefe hat auch die Aktivität während des Tauchgangs einen Einfluss auf den Atemgasverbrauch eines Tauchers. Bei starker körperlicher Anstrengung, z.B. wegen einer starken Strömung, steigt die Atemfrequenz, was die Tauchzeit verkürzen kann.

Grundsätzlich kann man sagen, dass Tauchgänge von Sporttauchern normalerweise zwischen etwa 20 Minuten und 2 Stunden dauern. Technische Taucher und Berufstaucher gehen mit spezieller Ausrüstung zum Teil auf über 6-stündige Tauchgänge.

Wie tief kann man tauchen?

Kurz: Als Sporttaucher max. 50 Meter.


Ausführlich: Sporttaucher tauchen normalerweise nicht tiefer als 56 Meter, weil darunter der Sauerstoff in der Atemluft toxisch (giftig) wird. Es droht eine akute Sauerstoffvergiftung. Spezielle Atemgasgemische, die einen reduzierten Sauerstoffanteil enthalten, ermöglichen es technischen Tauchern und Berufstauchern, in Tiefen von bis zu etwa 300 Metern abzutauchen. In noch grösseren Tiefen wird ein Panzertauchanzug benötigt, in dem der Taucher nicht mehr dem Umgebungsdruck ausgesetzt ist.

Du tauchst? Du kannst sicher gut schwimmen?

Kurz: Falsch!


Ausführlich: Es gibt tatsächlich Taucher, die nicht schwimmen können. Das Gerätetauchen und der Schwimmsport haben etwa so viel gemeinsam wie das Alpinskifahren und das Schlittenfahren. Es sind zwei total unterschiedliche Welten. Nur das Wasser ist dasselbe und der Beinschlag ist ähnlich. Viele Taucher können sich in keiner Weise für den Schwimmsport erwärmen und sind keine wirklich guten Schwimmer. Natürlich ist es von grossem Vorteil, wenn man als Taucher auch gut schwimmen kann.

Wie verständigen sich Taucher unter Wasser?

Kurz: Mit Tauchzeichen.


Ausführlich:Tauchzeichen: OK Es gibt 31 international nach ISO 24801-2 normierte Handzeichen. Diese 31 Tauchzeichen erlernt jeder Taucher in der Grundtauchausbildung und sie ermöglichen alle nötige Kommunikation unter Wasser.

Insgesamt gibt es über 200 nicht normierte Tauchzeichen, die sich regional durchaus leicht unterscheiden können. Die meisten dieser 200 Zeichen bezeichnen ein Lebewesen, das man im Wasser antreffen kann. Darüber hinaus gibt es zwei Zeichen für die Nacht, die mit der Taucherlampe gemacht werden.

Ist das Tauchen teuer?

Kurz: Jein.


Ausführlich:Dive shop in Kaikoura, NZ Das Teure am Tauchsport sind die Tauchausrüstung und teilweise auch die Ausbildung. Das Tauchen selbst ist weit günstiger als manch andere, viel weiter verbreitete Sportart. Ist die Ausrüstung angeschafft und die Ausbildung abgeschlossen, muss lediglich die Druckluft gekauft werden. Sie kostet etwa 6.- CHF pro Flasche oder in einem Jahresabonnement etwa 100.- CHF. In der Schweiz schlägt eine komplette kaltwassertaugliche Tauchausrüstung mit etwa 6'000.- CHF zu Buche. Für etwa 60.- CHF kann man eine komplette Ausrüstung für einen Tag mieten. Tauchausrüstungen, die nur in tropischen Gewässern gebraucht werden können, sind günstiger. Tauchkurse für Fortgeschrittene sind meist teurer als Anfängerkurse. Während eine Grundtauchausbildung in der Schweiz etwa 700.- CHF kostet, können Kurse für Fortgeschrittene weit über 1'000.- CHF kosten.

Ist das Tauchen gefährlich?

Kurz: JA und Nein!


Ausführlich: Tauchen kann tödlich sein! Werden die empfohlenen Limiten nicht eingehalten, droht der Tod. Tauchen ist wirklich kein Sport für Draufgänger, die gerne das Schicksal herausfordern. Draufgänger leben als Taucher meist nicht lange.

Diese Gefahren müssen jedoch relativiert werden: Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung ist das Tauchen z.B. sicherer als das alltägliche Autofahren oder das Schwimmen. Dies belegen alle Unfallstatistiken.

Wer besonnen handelt und richtig plant, kann das Risiko beim Tauchen auf nahezu Null reduzieren. Deshalb ist eine gute Tauchausbildung die wichtigste Voraussetzung, um Tauchunfälle zu vermeiden. Trotz allen Wissens und aller in der Ausbildung geübten Notfallverfahren sollte ein Taucher stets eine gesunde Portion Respekt vor den existierenden Gefahren haben.

Hast du nie Angst unter Wasser?

Kurz: NEIN!


Ausführlich: Angst ist beim Tauchen eine wirklich schlechte Voraussetzung. Sie kann zu tödlichen Fehlentscheidungen führen. Der gesunde Respekt vor den Risiken kann jedoch im entscheidenden Moment das Leben retten. Wer sich der Risiken bewusst ist und weiss, wie mit ihnen umzugehen ist, muss beim Tauchen keine Angst haben. Deshalb sind eine gute Tauchausbildung und die regelmässige Übung von zentraler Bedeutung, um angsterregenden Situationen vorzubeugen.

Es gibt einige wenige Menschen, die zu Panik neigen, sobald sie unter Wasser atmen sollten. Hierbei handelt es sich um eine psychische Angststörung, ähnlich der Klaustrophobie. Wer keine solche Reaktion zeigt, ist meist begeistert vom Tauchen. Bei einem Schnuppertauchgang kann jeder unter sicheren Bedingungen selbst herausfinden, ob er zu einer solchen Angststörung neigt.

Sind Haie für Taucher gefährlich?

Kurz: Nein.


Ausführlich: Die meisten Haie – egal wie gross sie sind – haben Angst vor Tauchern. Menschen passen nicht ins Beuteschema von Haien. Auf die meisten Meereslebewesen haben die Luftblasen, die ein Gerätetaucher ausstösst, eine ähnliche Wirkung wie das Feuer auf Wildtiere an Land: Sie flüchten. Dies gilt auch für Haie. Das menschliche Herz, anhand dessen Nervenimpulse ein Hai die Grösse einer potenziellen Beute schätzt, ist im Verhältnis zu Fischen so gross, dass jeder Hai von einem riesigen Fisch ausgeht, der grösser ist als er selbst. Haie greifen ihre Beute von unten an, weshalb Haiattacken auf Taucher selten sind. Schwimmer und Surfer, die sich an der Wasseroberfläche bewegen, sind der Bedrohung durch Haie viel stärker ausgesetzt. Für Taucher gibt es weit gefährlichere Tiere im Meer als die Haie. Hierzu zählen z.B. Quallen oder Stachelrochen.

Mehr über das Verhalten und den Umgang von Haien kannst du bei der SharkSchool erfahren. Lese dazu auch das Interview mit dem Haiforscher Dr. Erich Ritter.

Wieso nutzen Taucher normalerweise keinen Sauerstoff?

Kurz: Weil sie normalerweise mit Druckluft tauchen.


Ausführlich: Reiner Sauerstoff wird ab einer Tiefe von nur 7 Metern toxisch (giftig). Luft ist ein Gasgemisch, das nur zu 21% aus Sauerstoff besteht. Weil der Sauerstoff-Partialdruck in der Luft geringer ist als im reinen Sauerstoff, kann man mit normaler Luft in eine Tiefe von bis zu 56 Metern abtauchen. Aus diesem Grund nutzen die meisten Taucher keine Sauerstoffflaschen, sondern Druckluftflaschen.

Was geschieht, wenn unter dem Wasser der Sauerstoff ausgeht?

Kurz: Man benutzt eine alternative Luftversorgung.


Ausführlich:

  1. Taucher tauchen nur sehr selten mit Sauerstoff. Meist wird mit Druckluft getaucht. Warum dies so ist, kannst du weiter oben lesen.
  2. Ein Taucher berechnet schon bei der Planung eines Tauchgangs die benötigte Atemluft inklusive einer Reserve für Notfälle. Vor dem Tauchgang prüft jeder Taucher, ob seine Druckluftflasche genügend Luft enthält, um den geplanten Tauchgang zu machen.
  3. Sollte trotz sorgfältiger Planung und Vorbereitung die Flasche leer werden oder eine technische Störung auftreten, so hat ein Taucher mindestens drei Minuten lang Zeit, um zu seinem Buddy (Tauchpartner) zu schwimmen, dessen alternative Luftversorgung zu greifen und daraus zu atmen. Nach einem solchen Notfallereignis sollte das Buddy-Team den Tauchgang abbrechen und so schnell als zulässig gemeinsam auftauchen.

Warum benötigen Taucher Bleigewichte?

Kurz: Um den Auftrieb des Tauchanzugs aufzuheben.


Ausführlich: Die Dichte des menschlichen Körpers ist nur ein wenig geringer als die Dichte von Wasser. Dies bedeutet, dass Menschen ohne Bekleidung einen negativen Auftrieb im Wasser aufweisen. Menschen, die sich nicht bewegen, sinken deshalb. Wird durch Bewegung ein leichter Auftrieb erzeugt, kann sich ein Schwimmer an der Wasseroberfläche halten.

Taucher benötigen selbst in relativ warmem Wasser einen Kälteschutz. Neoprenanzüge und Trockenanzüge enthalten beide Luft zur Isolation. Diese eingeschlossene Luft erzeugt einen starken Auftrieb. Durch die Bleigewichte, die ein Taucher mit sich führt, wird dieser Auftrieb aufgehoben. Nur deshalb kann ein Taucher auch wirklich abtauchen.

Je nach Art des Anzugs und der Druckluftflaschen können Taucher auch ohne Bleigewichte tauchen. Eine oder mehrere Stahlflaschen können unter Umständen ausreichend negativen Auftrieb erzeugen.

Was ist ein Tauchbrevet?

Kurz: Ein Dokument, das den erfolgreichen Abschluss einer Tauchausbildung bestätigt.


Ausführlich: Tauchbrevets sind weltweit anerkannte persönliche Dokumente, welche belegen, dass ein Taucher eine Tauchausbildung gemäss den jeweils dafür gültigen Standards erfolgreich abgeschlossen hat. Tauchbasen oder -schulen überprüfen oftmals das Tauchbrevet, bevor sie jemanden zu einer Ausfahrt oder Weiterbildung zulassen. Manchmal werden Tauchbrevets auch "Tauchschein", "Tauchzertifikat" oder einfach "C-Card" genannt.

Normalerweise kommen Tauchbrevets heute im Kreditkartenformat daher. Jedes Brevet besitzt eine eindeutige Nummer und kann meist online bei der Tauchorganisation, die es ausgestellt hatte, überprüft werden.

Für jeden Taucher ist wichtig, dass sie/er sein persönliches Logbuch gewissenhaft führt. Das Logbuch dokumentiert nachvollziehbar, wie viel Erfahrung ein Taucher seit seiner Ausbildung sammeln konnte. Das Logbuch wird oft auf Tauchbasen und bei Tauchschulen zusammen mit dem Brevet überprüft.

 

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