Von Tauchschülern, Tauchern und Nicht-Tauchern werden immer wieder die gleichen Fragen gestellt. Deshalb haben wir hier einige der meist gestellten Fragen zum Gerätetauchen und die Antworten dazu zusammengestellt:
Ich will tauchen lernen:
Woher weiss ich, ob mir das Tauchen gefällt oder nicht?
Kurz: Wer das Tauchen nicht selbst erlebt hat, weiss nicht, ob es ihm/ihr gefällt.
Ausführlich: Es gibt viele Menschen die von sich behaupten, dass sie "niemals" tauchen könnten. Überwinden sie jedoch ihre Vorurteile und/oder Ängste und nehmen an einem Schnuppertauchen teil, gefällt es ihnen und sie werden zu begeisterten Tauchern. Und umgekehrt erleben nicht wenige Menschen, die von der Idee, das Tauchen zu erlernen, begeistert sind, bei einem Schnuppertauchen, dass es ihnen nicht im geringsten gefällt.
Deshalb muss jeder für sich selbst das Tauchen erleben, um wirklich beurteilen zu können, ob sie/er das Tauchen mag oder nicht. Das Tauchen ist kein Sport für jedermann.
Ein Schnuppertauchen ist die einfachste Möglichkeit, um das Tauchen unverbindlich zu erleben. Diese Angebote heissen für gewöhnlich Discovery Scuba Diving (DSD), Introductory Scuba Experience, Try Scuba Diving oder Passport Diver. Sie dauern meist etwa einen halben Tag und ermöglichen es, das Gerätetauchen unter professioneller Anleitung und in einer sicheren Umgebung zu erleben.
Warum soll ich in der Schweiz tauchen lernen?
Kurz: Um die Ferien mehr geniessen zu können.
Ausführlich: Es stellt einen Zeitaufwand von mehreren Stunden täglich dar, die Theorie für einen Tauchkurs zu lernen. Die meisten Urlauber wollten jedoch ihre Ferien/ihren Urlaub nicht mit Lernen zubringen.
Wer einen Tauchkurs zu Hause in der Schweiz absolviert, kann in den Ferien ganz entspannt an geführten Tauchgängen teilnehmen und das Meer geniessen, ohne dort Übungen machen oder Bücher wälzen zu müssen. Im Gegenteil, neben den geführten Tauchgängen bleibt meist noch genug Zeit, um zu relaxen oder das fremde Land zu erkunden.
Die Ferien sind immer zeitlich beschränkt, was bei einem Kurs zu unnötigem Stress führen kann. Bei einer Tauchausbildung in der Schweiz, herrscht weniger Zeitdruck, weil für die Absolvierung mehr als nur eine oder zwei Wochen zur Verfügung stehen.
Im See ist das Tauchen anspruchsvoller als im tropischen Meer. Bei einer Tauchausbildung in der Schweiz erlernt man deshalb das Tauchen besser als im tropischen Meer. Taucher, die den See kennen, empfinden das Tauchen im warmen Meer meist als wesentlich einfacher. Auf diese Weise kann man viel entspannter das bunte, warme Meer geniessen.
Ich habe jedes Mal Schmerzen in den Ohren, wenn ich im Schwimmbad tauche. Kann ich trotzdem tauchen?
Kurz: Wahrscheinlich JA!
Ausführlich: In jeder Grundtauchausbildung erlernt der Tauchschüler den Druckausgleich. Dadurch gehören die schmerzenden Ohren meist der Vergangenheit an.
Nur selten gibt es medizinische Gründe für schmerzende Ohren beim Tauchen. Bei einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung kann ein Arzt solche medizinischen Probleme in der Regel erkennen.
Was sind die Voraussetzungen für eine Tauchausbildung?
Kurz: Eine ärztlich bestätigte Tauchtauglichkeit, normale körperliche Fitness und ein Alter von mindestens 8 Jahren.
Ausführlich: Bevor man einen Tauchkurs beginnt, sollte man sich von einem Arzt die Tauchtauglichkeit bestätigen lassen. Es gibt einige körperliche und psychische Erkrankungen, bei denen das Tauchen lebensgefährlich sein kann. Solchen Risiken versucht eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung vorzubeugen.
Das Tauchen ist keine Hochleistungssportart und wird von Tauchern meist als nicht besonders anstrengend empfunden. Viele Bewegungen fallen im Wasser leichter als an Land. Diese Tatsache täuscht darüber hinweg, dass das Tauchen durchaus einige Anforderungen an die Fitness stellt: Bei einem Tauchgang schwimmt der Taucher teilweise mehr als eine Stunde lang im Wasser. Tauchen ist eine Sportart und nicht einfach nur Baden. Eine durchschnittliche körperliche Fitness ist deshalb unerlässlich. Eine gute körperliche Fitness verringert zudem die Gefahr von Tauchunfällen.
Tauchkurse für Erwachsene können ab einem Alter von 14 oder 16 Jahren besucht werden. Tauchkurse für Kinder gibt es ab einem Alter von 8 Jahren.
Wie kann ich das Tauchen erlernen?
Kurz: In einer Grundtauchausbildung.
Ausführlich: Der Einstieg in die Welt des Tauchens erfolgt normalerweise über einen Grundtauchkurs. Diese Ausbildung wird «Open Water Diver» (OWD), «Ein-Stern-Taucher», «Autonomous Diver» oder «Ocean Diver» genannt. Diese Ausbildungen erfüllen die Vorgaben der internationalen Norm ISO 24801-2. In einem Grundtauchkurs erlernt der Tauchschüler alles für die Teilnahme an Tauchgängen bis in eine Tiefe von 18 oder 20 Metern. Weltweit kostet eine Grundtauchausbildung umgerechnet rund 400.- CHF und dauert 3 bis 5 Tage. Grundtauchausbildungen, die weniger als 3 Tagen dauern, gehören meist nicht zu den seriösesten Angeboten.
Ist es schwer, das Tauchen zu erlernen?
Kurz: Normalerweise nicht.
Ausführlich: Das Sporttauchen ist einfacher zu erlernen, als es sich die meisten Nichttaucher vorstellen. Beim Tauchen werden keine überdurchschnittliche intellektuelle, mentale, konditionelle, fein- oder grobmotorische Leistungen verlangt. Wer aber in einem dieser Bereiche deutlich eingeschränkt ist, empfindet das Erlernen des Tauchens möglicherweise als sehr herausfordernd.
Man sollte den Aufwand zum Erlernen der Tauchtheorie nicht unterschätzen. Es ist von grossem Vorteil, wenn ein Tauchschüler über ein Grundverständnis der Mathematik, Physik, Pneumatik und Medizin verfügt. Für Tauchschüler mit Lernschwierigkeiten (z.B. Legasthenie oder Dyskalkulie) oder unzureichenden Sprachkenntnissen kann die Tauchtheorie zu einem Hindernis werden, welches sie nur mit vielen zusätzlichen Lektionen mit einem Tauchlehrer überwinden können.
Ein guter und fortgeschrittener Taucher zu werden, bedingt viel Training und Erfahrung. Vor allem die perfekte Tarierung ist nicht einfach zu erlernen. Wer motorisch oder konditionell eingeschränkt ist, kann auch bei anderen Übungen während eines Tauchkurses an seine Grenzen kommen. Man muss aber kein besonders guter Schwimmer sein, um das Tauchen zu erlernen.
Die fremde Umgebung unter dem Wasser kann auch zu einer psychischen oder mentalen Belastung werden. Nervosität, Ängste, Phobien oder Unsicherheit können das Erlernen des Tauchports erheblich erschweren oder gar verunmöglichen.
Es gibt so viele Tauchorganisationen. Welche ist die Beste?
Kurz: Keine oder alle.
Ausführlich: Die unterschiedlichen Tauchorganisationen stellen letztlich nur unterschiedliche Wege zum gleichen Ziel dar. Deshalb ist es schwierig, zu sagen, welche die Beste ist. Wahrscheinlich ist nicht jede Tauchorganisation für jedermann gleich gut geeignet. Manche Taucher erheben die Frage nach der Tauchorganisation zu einer nahezu schon religiösen Frage und übersehen dabei, dass ihre eigene Erfahrung nicht gleichermassen für andere Menschen gelten muss.
Es gibt weltweit über 100 Tauchorganisationen. Diese Firmen und Verbände haben oft ihre ganz eigene Ausbildungsphilosophie. Weil heute die meisten gemäss der Norm ISO 24801 arbeiten, können Taucher problemlos die Tauchorganisation wechseln.
Will man weltweit tauchen können, lohnt es sich sicherlich, Tauchkurse bei einer Tauchschule zu absolvieren, die einer der fünf grossen internationalen Tauchorganisationen angeschlossen ist:
PADI: Die weltweit grösste Tauchorganisation bietet eine gute Tauchausbildung im amerikanischen Stil. Das «dive now»-Konzept bedeutet, dass man gleich am ersten Tag einer Tauchausbildung im Wasser tauchen wird. PADI-Tauchbasen findet man in jedem entlegenen Winkel der Welt. | |
SSI: Das Ausbildungssystem ist in zahlreiche kleine Kurse aufgeteilt. Keine andere Tauchorganisation bietet eine so feine Abstufung der Ausbildungen wie SSI. Dieser hohe Modularisierungsgrad hat jedoch einen hohen finanziellen Preis. SSI-Basen findet man weltweit, sie sind jedoch deutlich weniger weit verbreitet als PADI-Basen. SSI unterhält eine Art von Franchising-System, dem sich alle SSI-Tauchbasen und SSI-Tauchleher unterwerfen müssen. | |
NAUI: Die weltweite Nummer drei bietet ein sehr ähnliches Ausbildungssystem wie PADI. Tendenziell stellen NAUI-Ausbildungen höhere Anforderungen an die Tauchschüler als PADI- und SSI-Kurse. NAUI-Tauchbasen gibt es vorwiegend in Nord- und Mittelamerika sowie in der Karibik. | |
CMAS: CMAS bietet eine Ausbildungsstufe weniger als die meisten anderen Tauchorganisationen, was die einzelnen Kurse anspruchsvoller macht. Die Theorieprüfung muss bestanden werden, bevor der Tauchschüler ins Wasser darf. CMAS ist vorwiegend in Europa und in den ehemaligen französischen Kolonien aktiv. In gewissen Regionen der Welt ist CMAS nahezu unbekannt. CMAS ist im Gegensatz zu PADI, SSI und NAUI keine Firma, sondern als internationaler nicht gewinnorientierter Verband mit zahlreichen nationalen Mitgliedsverbänden, die mit eigenem Namen auftreten, organisiert. In der Schweiz wird CMAS vom SUSV, CMAS.ch und dem deutschen IAC vertreten. Gerade in Europa arbeiten viele CMAS-Tauchlehrer in lokalen Tauchvereinen ehrenamtlich, was jedoch keineswegs bedeutet, dass CMAS-Ausbildungen günstiger wären als die Ausbildungen anderer Tauchorganisationen. | |
BSAC: Die Ausbildung ist ähnlich aufgebaut wie bei CMAS. Der britische Tauchverband ist vorwiegend in Grossbritannien, Indochina, Japan und Südkorea verbreitet. |
Wichtiger als die Tauchorganisation ist bei jeder Tauchausbildung der Tauchlehrer, der die Ausbildung leitet. Die beste Tauchorganisation nützt wenig, wenn der Tauchlehrer schlecht arbeitet.
Leider gibt es bei jeder Tauchorganisation schwarze Schafe, die versuchen, auf Kosten einer guten Tauchausbildung ihren eigenen Gewinn zu optimieren. Diese schwarzen Schafe sind für Anfänger und teilweise nicht einmal für erfahrene Taucher im Vorhinein als solche erkennbar.
Kann ich mit einer Brille oder Kontaktlinsen tauchen?
Kurz: JA!
Ausführlich: Die einfachste Möglichkeit für Brillen- und Kontaktlinsenträger besteht meist darin, für Tauchgänge günstige Tages-Kontaktlinsen zu tragen. Sie sind in jedem Optikergeschäft oder im Onlinehandel erhältlich. Solche weichen Kontaktlinsen gehen selbst dann nicht verloren, wenn man unter Wasser die Tauchmaske abnimmt und die Augen offen behält. Der Wasserdruck presst die Linse aufs Auge und hält sie in Position. Vorsicht ist nur dann geboten, wenn man sich ohne Maske an der Wasseroberfläche aufhält oder ins Wasser springt. Dann kann durch Wellen oder das Eintauchen ins Wasser eine Linse leicht aus dem Auge gespült werden.
Eine weitere Möglichkeit für Brillenträger besteht darin, die persönliche Tauchmaske von einem Optiker mit geschliffenen Einsätzen versehen zu lassen. So wird eine scharfe Sicht unter Wasser auch ohne Kontaktlinsen möglich.
Können Kinder das Gerätetauchen erlernen?
Kurz: JA!
Ausführlich: Obwohl die Frage, wie sich der erhöhte Druck während eines Tauchgangs auf den wachsenden Körper eines Kindes auswirkt, noch nicht abschliessend geklärt ist, sind sich die Tauchmediziner einig, dass das Kindertauchen – sofern es innerhalb der empfohlenen Regeln stattfindet – keine gesundheitlichen Schäden nach sich zieht.
Kinder ab 8 Jahren können Tauchkurse besuchen und dort spielerisch in den Umgang mit dem Drucklufttauchgerät in einem Swimmingpool erlernen. Ab einem Alter von 10 Jahren können Kinder ein Junior-Brevet erwerben, das ihnen in Begleitung eines erwachsenen Tauchers das Tauchen im offenen Meer oder in einem See erlaubt. Es wird empfohlen, mit Kindern nicht tiefer als 12 Meter zu tauchen. Von mehr als einem Tauchgang pro Tag wird ebenfalls abgeraten.
Ab einem Alter von 14 oder 16 Jahren kann ein/e Jugendlicher/e an Kursen für Erwachsene teilnehmen. Tauchführer- (Divemaster) und Tauchlehrerausbildungen (Instructor) bleiben jedoch jungen Erwachsenen ab 18 oder 20 Jahren vorbehalten, weil sich bei diesen Tätigkeiten rechtliche Fragen auftun können.
Muss ich eine Tauchausbildung absolviert haben, um das Gerätetauchen ausüben zu dürfen?
Kurz: Ja und nein.
Ausführlich: In der Schweiz gibt es keine rechtlichen Bestimmungen (abgesehen von den Regeln zur Taucherflagge in der Eidgenössischen Binnenschifffahrtsverordnung), welche direkt das Gerätetauchen betreffen. Deshalb gibt es auch keine Ausbildungspflicht für das Tauchen in Schweizer Gewässern. Es ist jedoch sehr wichtig, zu beachten, dass sich eine Krankenkasse oder Unfallversicherung wahrscheinlich weigern würde, die vollständigen Rettungs-, Behandlungs- und/oder Invaliditätskosten zu tragen, falls ein unausgebildeter Taucher verunfallen sollte. Wahrscheinlich würde jedes Schweizer Gericht das Tauchen ohne eine entsprechende Ausbildung zu Recht als grob fahrlässig einstufen.
Jeder Tauchbasis, jedem Tauchlehrer und jedem Tauchpartner steht es frei, einen nicht durch eine der bekannten internationalen Tauchorganisationen brevetierten Taucher für einen Tauchgang abzulehnen oder ihn/sie zuvor zu testen. Meist ist es ohne das Vorlegen eines gültigen Tauchbrevets unmöglich, Tauchausrüstung zu kaufen oder zu mieten.
Im Ausland gelten teilweise viel strengere und andere Regeln als in der Schweiz: In Australien und einigen anderen Ländern ist z.B. eine Grundtauchausbildung, die mindestens die Norm ISO 24801-1 erfüllt, gesetzlich vorgeschrieben. In Deutschland und Österreich sind viele Gewässer in privatem Besitz. Deshalb kann der Besitzer beliebig bestimmen, welche Tauchausbildung und/oder -erfahrung vorausgesetzt werden.
(Ich bin kein Jurist und kann nicht für die Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der Angaben auf dieser Webseite garantieren.)
Darf ich nach dem Abschluss meiner Tauchausbildung weltweit tauchen?
Kurz: Grundsätzlich JA.
Ausführlich: Die meisten Tauchausbildungen sind nach ISO 24801 normiert. Diese internationale Norm wurde nicht zuletzt deshalb geschaffen, um die weltweite Anerkennung von Tauchbrevets zu vereinfachen. Trotzdem kann es in einigen Weltregionen bei der Anerkennung von Brevets von einer weniger bekannten Tauchorganisation immer noch zu Problemen kommen. Deshalb lohnt es sich, einen Tauchkurs bei einem Tauchlehrer von einer der vier grössten Tauchorganisationen zu machen (PADI, SSI, CMAS und NAUI).
Was ist ein Tauchbrevet?
Kurz: Ein Dokument, das den erfolgreichen Abschluss einer Tauchausbildung bestätigt.
Ausführlich: Tauchbrevets sind weltweit anerkannte persönliche Dokumente, welche belegen, dass ein Taucher eine Tauchausbildung gemäss den jeweils dafür gültigen Standards erfolgreich abgeschlossen hat. Tauchbasen oder -schulen überprüfen oftmals das Tauchbrevet, bevor sie jemanden zu einer Ausfahrt oder Weiterbildung zulassen. Manchmal werden Tauchbrevets auch "Tauchschein", "Tauchzertifikat" oder einfach "C-Card" genannt.
Normalerweise kommen Tauchbrevets heute als digitale eCard und eher selten noch im Kreditkartenformat daher. Jedes Brevet besitzt eine eindeutige Nummer und kann meist online bei der Tauchorganisation, die es ausgestellt hatte, überprüft werden.
Für jeden Taucher ist wichtig, dass sie/er sein persönliches Logbuch gewissenhaft führt. Das Logbuch dokumentiert nachvollziehbar, wie viel Erfahrung ein Taucher seit seiner Ausbildung sammeln konnte. Das Logbuch wird oft auf Tauchbasen und bei Tauchschulen zusammen mit dem Brevet überprüft.
Brauche ich für jeden Tauchkurs ein ärztliches Attest?
Kurz: Normalerweise, JA.
Ausführlich: Es gibt Erkrankungen und Beeinträchtigungen, bei denen das Tauchen lebensgefährlich wäre. Tauchlehrer und -gruppenführer sind grösstenteils keine Ärzte und können deshalb nur sehr beschränkt beurteilen, welche Auswirkungen das Tauchen auf eine Krankheit haben kann. Eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung sollte deshalb im Interesse jedes einzelnen Tauchers liegen.
Viele Tauchschulen verlangen grundsätzlich für jeden Tauchkurs ein ärztliches Attest, welches die Tauchtauglichkeit bestätigt.
Manchmal existiert auch die Möglichkeit, den eigenen Gesundheitszustand selbst einzuschätzen und auf einem vom Tauchlehrer ausgehändigten Formular zu dokumentieren. Damit übernimmt man selbst die Verantwortung für alle gesundheitlichen Folgen des Tauchens. Wird auf einem solchen Formular nur ein Punkt als kritisch angekreuzt, wird so oder so eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung durch einen Arzt notwendig.
Grundsätzlich kann jeder Hausarzt die Tauchtauglichkeit untersuchen und bestätigen. Dazu druckt man am einfachsten das entsprechende Formular (siehe unten) des SUHMS aus und bringt es zum Arzttermin mit. Wer seinem Hausarzt diese Untersuchung nicht zutraut oder aus anderen Gründen unsicher ist, kann auch einen speziell ausgebildeten Tauchmediziner konsultieren. (siehe unten) Die Formulare und nützliche Informationen des SUHMS für die Tauchtauglichkeitsuntersuchung:
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Ich bin unsicher, ob ich 200 oder 300 Meter schwimmen kann?
Kurz: Versuche es selbständig vor dem Tauchkurs oder Schnuppertauchen.
Ausführlich: Tauchschüler müssen, während der PADI Open Water Diver- (OWD) oder PADI Scuba Diver- Ausbildung (SD) beweisen, dass sie ohne Hilfsmittel mindestens 200 Meter am Stück schwimmen können. Alternativ können sie mit Schnorchel, Maske und Flossen, mindestens 300 Meter schwimmen. Zeitlimit gibt es für dieses Streckenschwimmen im PADI OWD und SD keine. Es kann in einem gemütlichen Tempo geschwommen werden. Andere Tauchorganisationen – wie z.B. SSI, CAMS oder NAUI – stellen ganz ähnliche Anforderungen.
Das Gerätetauchen und Schwimmen haben nur sehr begrenzt etwas gemeinsam. (Lese dazu auch: Du bist Taucher. Du kannst sicher gut schwimmen?) In der SD- und OWD-Ausbildung wird die Schwimmfertigkeit lediglich überprüft, um die Sicherheit der Taucher im Notfall zu gewährleisten.
Während dem Schnuppertauchen (PADI DSD), der SD- der OWD-Ausbildung wird durch den Tauchlehrer (Instructor) kein Schwimmunterricht erteilt, weil es sich bei den genannten Ausbildungen um Tauchausbildungen und nicht um Schwimmkurse handelt. Es liegt deshalb in der Verantwortung des Tauchschülers dafür zu sorgen, dass er vor Beginn des Tauchkurses das Schwimmen erlernt und/oder nötigenfalls trainiert.
Wer vor dem SD oder OWD unsicher ist, ob er die oben genannten Anforderung erfüllen kann, begibt sich vor dem Tauchkurs in ein öffentliches Schwimmbad und versucht selbstständig 200 oder 300 Meter am Stück zu schwimmen. Im Notfall würde ihn dort der diensthabe Bademeister retten. Der Bademeister gibt auch gerne Auskunft darüber, wie lange das Schwimmbecken ist.
Wer einen Selbstversuch im Schwimmbad (vor dem SD, OWD oder Schnuppertauchen) nicht alleine wagen möchte, wendet sich bitte an einen Schwimm-Club oder -Verein in seiner Nähe. Dort gibt es Schwimmlehrer, die gerne bereit sind, einen angehenden Tauchschüler beim Schwimmtraining zu unterstützen. Im Gegensatz zu dem meisten Tauchlehrern, ist ein Schwimmlehrer genau darauf spezialisiert. Unter folgendem Link findest du einen Schwimm-Club oder -Verein: Swiss Aquatics Mitgliedvereine.
Wieso kann es gefährlich sein nach dem Tauchen über einen hohen Pass zu fahren?
Kurz: Weil dies zu einer lebensbedrohlichen Dekompressionskrankheit führen kann!
Ausführlich: Während dem Tauchgang wird im Körpergewebe des Tauchers Stickstoff angereichert. Es kann bis zu 48 Stunden dauern, bis all dieser gelöste Sticksoff den Körper wieder verlassen hat. Wird der Umgebungsdruck nach dem Tauchen zu stark reduziert, kann der Stickstoff-Partialdruck (pN2) im Körpergewebe zu hoch werden und es kommt zu einem Ausperlen des gelösten Stickstoffs im Körper. Die dabei entstehenden Gasblasen können leicht zu einer lebensbedrohlichen Dekompressionskrankheit (DCS oder DCI) führen.
Die auslösende Reduktion des Umgebungsdrucks geschieht meistens durch den Aufstieg in grössere Höhen als der Tauchplatz. Dabei kann es sich z.B. um eine Bergwanderung, Skifahren, eine Seilbahnfahrt, das Überqueren eines hohen Bergpasses oder ein Flug mit einem Flugzeug handeln.
Allgemein wird empfohlen, nach dem Tauchen, für 24 Stunden nicht höher als etwa 300 Meter über den Tauchplatz aufzusteigen. Tauchcomputer können die Zeitdauer, in der man nicht höher aufsteigen sollte, auf die Minute genau berechne. Meist wird dieser Zeitraum nach dem Tauchen als sogenannte "No Flight Time" angezeigt. Abhängig von der Anzahl, Tiefe und Dauer der Tauchgänge, kann es sein, dass man auch schon nach weit weniger als 24 Stunden wieder fliegen oder in die Berge gehen darf.
Ein Beispiel:
Es ist generell eine sehr schlechte Idee, unmittelbar nach einem Tauchgang im Walensee (419 m.ü.M.) ins Engadin (ca. 1’200 bis 1'810 m.ü.M) zu fahren. Auf gar keinen Fall sollte man diesen Weg jedoch über den Julier (2’284 m.ü.M) oder Flüela (2’384 m.ü.M) zurücklegen! In Kerenzerberg (743 m.ü.M) über dem Walensee zu übernachten, stellt dagegen kaum ein Risiko dar.
PS:
Das Absteigen, tiefer als der Tauchplatz stellt keine Gefahr dar, weil dabei der Umgebungsdrucks erhöht wird.