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FAQ Ich tauche auch FAQ Tauchmedizin

Wieso kann der Alkoholkonsum in Verbindung mit dem Tauchen gefährlich sein?

Kurz: Hauptsächlich darum, weil Alkohol den Körper stark dehydriert.


Ausführlich: Zuerst die Entwarnung: In den Tauchferien oder im Tauchurlaub muss man nicht auf Alkohol (Ethanol) verzichten, sofern man einige Regeln beachtet und stets massvoll trinkt. Der Alkoholkonsum hat auf den menschlichen Körper und Geist diverse Auswirkungen, von denen jede für sich alleine einen Tauchunfall begünstigen kann. Einige Beispiele für Symptome von Alkohol sind:

  • Die Blutgefässe werden erweitert.
  • Die Wahrnehmung von Wärme und Kälte wird beeinträchtigt.
  • Die Reaktionsgeschwindigkeit wird deutlich verlangsamt.
  • Gefahren werden falsch eingeschätzt. Übermässige Euphorie.
  • Der Abbau des Alkohols im Blut belastet die Leber.
  • Alkohol kurbelt die Aktivität der Nieren massiv an.

Das für das Tauchen bedeutendste Symptom ist das letztere. Schon ohne Alkohol stehen Gerätetaucher oft in der Gefahr, zu dehydrieren. Sie atmen sehr trockene Luft und die Nierenaktivität wird durch den erhöhten Druck beim Tauchen angeregt. Viele Taucher verspüren deswegen am Ende eines Tauchgangs starken Harndrang.

Die Dehydration ist ein nicht seltener Auslöser für die sogenannte Taucherkrankheit (kurz DCS oder auch Dekompressions- respektive Caissonkrankheit). Bei einer Dehydration wird im Körper der Abbau des während eines Tauchgangs angereicherten und für eine DCS verantwortlichen Stickstoffs stark verlangsamt. Deshalb kann es unter Alkoholeinfluss zu einer DCS kommen, obwohl alle normalerweise empfohlenen Limiten eingehalten wurden. Kein Tauchcomputer und keine Tauchtabelle berücksichtigen den verlangsamten Abbau von Stickstoff aufgrund von Alkohol oder Dehydration.

Deshalb sollte man mehrere Stunden (mind. 6 Stunden) vor einem Tauchgang keinen Alkohol trinken. Nach dem Tauchen kann man sich problemlos ein Deko-Bier (-Wein, -Whisky oder so) genehmigen. Dabei sollte man Mass halten. Selbst mehrere Stunden nach einem Tauchgang können übermässiger Alkoholkonsum und Dehydration noch zu einer DCS führen. Sehr wichtig ist auch, dass man neben einzelnen alkoholischen Getränken genügend alkoholfreie Getränke (etwa 2.5 Liter pro Tag) zu sich nimmt, um einer Dehydration vorzubeugen. Cola, Kaffee, Schwarztee oder Eistee sind dabei nicht die beste Wahl, weil sie ebenfalls den Körper dehydrieren.

Alle anderen Rauschmittel und Medikamente (sowohl illegale Drogen als auch rezeptpflichtige Medikamente und frei erhältliche Heilmittel) stellen ebenso eine potenzielle Gefahr beim Tauchen dar. Auch das Rauchen zählt dazu. Besteht eine Unsicherheit wegen eines Rauschmittels oder Medikaments, auf das man nicht verzichten kann, sollte man vor dem Tauchen einen Tauchmediziner konsultieren. Der SUHMS führt eine aktuelle Liste aller Tauchmediziner in der Schweiz: Liste (PDF, 26KiB)